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Stanislaw Kubicki
La Pensée
Original Linolschnitt
Objektbeschreibung:
Dieser Original Linolschnitt von 1919 wurde 1980 nochmals abgezogen.
Literatur:
Habib (2019), Seite 126 mit Abb.
- Abmessungen29,7 x 21,0 cm
- RahmungObjekt ist ungerahmt
- GutachtenGutachten Habib auf Wunsch
- Es handelt sich um ein museales Werk
Stanislaw Kubicki
(1886 - 1942)
Der Künstler wurde 1886 in Ziegenhain bei Kassel geboren. Sein Vater war Geometer und adeliger Abstammung. Es wurde in der Familie polnisch gesprochen. 1910 übersetzte er für einige Jahre Bücher und Gedichte von polnisch in die deutsche Sprache. Ab 1911 besuchte er die Königliche Kunstschule in Berlin. In dieser Zeit lernte er Margarete Schuster kennen. Sie wurden ein Paar. 1914 wurde er zum Militär an die Memelfront eingezogen und 1915 verletzt. Nach Genesung kam er in ein Ersatzbataillon in Bunzlau, danach Schömberg, wo erste Linolschnitte entstanden. Kubicki lernte über Margarete Schuster, die er heiratete, die Zeitung Aktion kennen und veränderte seine politische Einstellung. Das Ehepaar wirkte fortan als Mittler zwischen den Posener Expressionisten und den Berliner kreisen. 1919 wurde ihre Tochter Janina geboren. Herwarth Walden stellte Kubicki 1920 in seiner Galerie Der Sturm aus. Von Pfemfert und der Aktion entfernten sich die Kubickis und wendeten sich der Internationalen Arbeiterhilfe zu. Für die KPD entwarf er ein Plakat. Im Atelier versteckten sie Flüchtlinge der linken Münchner Räterepublick und hatten Kontakt zu Raoul Hausmann. Die politische Situation verursachte bei Kubicki depressive Stimmungen, die eine stationäre Behandlung in Herzberge und Bad Kreuznach erforderte. In dieser Epoche schrieb er erneut Gedichte. Auch Margarete war eine begabte Künstlerin. Kontakte zu Otto Freundlich. 1922 nahm er an der Ausstellung mit dem Titel Internationale Ausstellung revolutionärer Künstler-Atelier-Kunst-Ausstellung teil, sowie 1926 in Moskau Revolutionäre Künstler. Die Werke Kubickis waren dadaistisch beeinflusst geometrisch-abstrakt. 1926 wurde der Sohn Karol geboren. Man zog 1927 in die Hufeisensiedlung in Britz. Kontakt mit dem Anarchisten Erich Mühsam. Mit Hausmann machte er Fotoexperimente. Nach Problemen mit den Nationalsozialisten ging Kubicki 1934 nach Polen, war aber weiterhin Reichsbürger. Margarete blieb mit den Kindern zurück und arbeitete weiterhin als beamtete Lehrerin. 1939 erschien sein Gedichtband Poezje. Nach der deutschen Besetzung in Polen ging er als Kurier zur Widerstandsbewegung. 1942 wurde er verhaftet und starb in Warschau im Gefängnis. Margarete überlebte ihn lange und war weiterhin künstlerisch aktiv.