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Erich Buchholz
(1891 - 1972)
Erich Buchholz wurde am 31. Januar 1891 in Bromberg/Westpreußen geboren. Er war Bildhauer, Maler, Architekt und Grafiker. 1908 begann er eine Lehrerausbildung in Bromberg. In Charnikau war er von 1911-1915 Lehrer, danach nahm er von 1915-1917 am Ersten Weltkrieg teil. Während eines Lazarettsaufenthaltes lernte er den Regisseur Karl Vogt kennen. In Berlin nahm er 1917 Unterricht bei Lovis Corinth, bevor er nach Bamberg ging, um bei den Inszenierungen von Karl Vogt Bühnenbilder zu entwerfen. Leider sind aus dieser Zeit keinerlei Arbeiten erhalten. 1918 heiratete Buchholz in Berlin die ebenfalls aus Bromberg stammende Lucia Krüger und bezog ein Atelier am Herkulesufer 15, an der Stelle des heutigen Bauhaus-Archivs. In diesem Jahr entstanden die ersten völlig ungegenständlichen Arbeiten. 1918 wurde die Novembergruppe und der Arbeitsrat für Kunst in Berlin gegründet. Buchholz war zwar kein eingeschriebenes Mitglied, stellte aber oft mit der Novembergruppe während der Großen Berliner Kunstausstellung aus. In den Künstler- und Architektenvereinigungen, sowie durch Besuche in den Ateliers lernte Buchholz die wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen Avantgarde, sowie den Architekten Adolf Behne kennen. 1920 entwarf Buchholz für das Stück Schwanenweiß von Strindberg, das von Karl Vogt in Dresden inszeniert wurde, ein Bühnenbild aus rechteckigen monochromen Flächen. Dieses ist im Kölner Theatermuseum als Modell erhalten. 1921 hatte Buchholz seine erste Einzelausstellung in der Sturm-Galerie Herwarth Waldens in Berlin, in der auch zahlreiche Bauhäusler, sowie die ungarischen Konstruktivisten, László Moholy-Nagy und László Péri, ausstellten. Im gleichen Jahr begann er mit architekturbezogenen Objekten. Ab 1922 gestaltete Buchholz sein Atelier nach seinen individuellen künstlerischen Vorstellungen und nahm an den zeitgenössischen Diskussionen über Innenraumgestaltung und Architektur teil. Gäste in seinem Atelier waren Künstler und Architekten, u. a. El Lissitzky, J. J. P. Oud, Richard Döcker, Ludwig Hilberseimer, die Ungarn Kemeny und Kallai, Adolf Behne, Arthur Segal, Viking Eggeling, sowie die Dadaisten Kurt Schwitters, Hannah Höch und Richard Hülsenbeck. Im Mai 1922 nahm Buchholz an der Ersten Internationalen Kunstausstellung in Düsseldorf teil, bei der seine Arbeiten im Kontext der konstruktiven Strömungen gezeigt wurden. Er besuchte Vorlesungen an der Baugewerkschule in Berlin. Sein Sohn Urs wurde geboren. Im gleichen Jahr nahm Buchholz zusammen mit Willy Baumeister, Max Burchartz, Oskar Fischer, László Péri, Karl Peter Röhl, Arthur Segal und Walter Dexel an einer Ausstellung im Jenaer Kunstverein mit dem Titel Ausstellung neuer Künstler – Konstruktivisten teil, die von Dexel organisiert wurde. Ab 1923 widmete sich Buchholz besonders intensiv den neuen Gestaltungsbereichen Architektur und Typographie. 1924 entstand das Modell des Ei-Hauses. Die Tochter Eila wurde geboren. Ende 1925 verließ Buchholz mit seiner Familie Berlin und zog nach Germendorf bei Oranienburg. 1926-1931 nahm er regelmäßig an der Großen Berliner Kunstausstellung teil. 1927 publizierte Buchholz das Rote Heft, eine Schrift mit seinen Gedanken über die Ei-Konstruktion. 1928 wurde seine Tochter Mo geboren. 1932 bewarb sich Buchholz bei Ludwig Mies van der Rohe um eine Position als Lehrer am Bauhaus. Da dieses kurz vor der Schließung stand, wurde ihm abgesagt. 1933 erhielt Buchholz Ausstellungsverbot und galt im Dritten Reich als entartet. Es entstanden nur einige Porträts seiner Familie, alle übrigen künstlerischen Aktivitäten musste er aufgeben. Es gelang seiner Frau Lucia, die Familie mit Landwirtschaft und anderen Erwerbsquellen über diese schwierige Zeit zu retten. 1946 stellte Buchholz zusammen mit Edmund Kesting und Behrens Hangeler aus. 1948 starb seine Frau Lucia. 1951 kehrte Buchholz nach Berlin zurück, bezog ein neues Atelier und lernte die Glasmalerin Helena Starck kennen. 1955 Ausstellung in Pittsburgh/USA. Sein Werk der zwanziger Jahre wurde wiederentdeckt und gewürdigt. 1956 hatte er in New York eine Einzelausstellung und verkaufte Arbeiten an Sammler und Museen. 1960 heiratete Buchholz Helena Starck. In den folgenden Jahren hatte er zahlreiche Ausstellungen in Deutschland, Europa und USA, nachdem ein neues Interesse an den konstruktiven Strömungen der zwanziger Jahre bestand. Am 29. Dezember 1972 starb Buchholz in Berlin.

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