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Kurt Mühlenhaupt
(1921 - 2006)
Kurt Mühlenhaupt wurde während einer Eisenbahnfahrt am 19. Januar 1921 von Prag nach Berlin geboren. Als Geburtsort wurde die Bahnstation Klein Ziescht bestimmt. Seine Familie lebte in Berlin-Tempelhof. Schon früh hatte er den Wunsch Maler zu werden. Nach der Schulausbildung absolvierte er eine Lehre als Modellbauer. Während seiner Militärzeit wurde er Fallschirmjäger. Beim Absprung über Kreta wurde er verwundet. Während der Lazarettaufenthalte malte er. 1943 begann er ein Kunststudium in Berlin bevor er erneut an die Front musste. Nach einer weiteren Verwundung besuchte er ein Jahr die Kunstschule des Westens, die er wieder verließ. Im letzten Kriegsjahr wurde Mühlenhaupt nochmals eingesetzt. In Nordafrika wurde er nochmals verwundet. Von 1946 bis 1948 studierte er an der Berliner Hochschule der Künste. 1946 nahm er mit großem Erfolg an der Ausstellung Junge Generation teil. Sein Ansinnen, 1948 Schüler von Karl Schmidt-Rottluff zu werden, lehnte dieser ab. Nach dem daraus resultierenden psychischen Zusammenbruch arbeitete er als Tierzüchter, Trödelhändler, sowie als Leierkastenmann und be-gann, wieder zu malen. Seine bevorzugten Motive waren Porträts von Menschen aus dem Arbei-termilieu. Enttäuscht von der DDR siedelte die Familie 1956 in den Westteil. 1958 zog er nach Kreuzberg. Im Trödler- und Gaststättengeschäft fand er viele Anregungen für Bilder. Als Milieu-Maler wurde er oft mit Heinrich Zille verglichen. 1960 nahm er erstmals an der Großen Berliner Kunstausstellung teil. 1961 gründete er das Künstlerlokal Leierkasten in Kreuzberg. Mit seinem Umzug 1970 in sein neues Atelier Chamissoplatz 8 konnte er erstmals von seiner Malerei leben. Stilistisch changieren seine Werke zwischen naiver Malerei und Expressionismus. Kurt Mühlenhaupt wirkte auch in zwei Filmen von Ulrich Schamoni mit: in Quartett im Bett von 1968 (mit Ingo Insterburg und Karl Dall) und gemeinsam mit seinem Bruder im Film Mein Bruder Willi (1972/1973). Von seinen keramischen und bildhauerischen Arbeiten künden seine Dudu-Zwerge und der Feuerwehrbrunnen auf dem Mariannenplatz in Kreuzberg. In den 1970er Jahren machte Mühlenhaupt Ausflüge in die Berliner Umgebung. Ihn begeisterte besonders die Landschaft an der oberen Havel mit ihren weiten Feldern, Wiesen und Straßen. Nach der Wende baute er mit seiner Ehefrau Hannelore in Bergsdorf bei Zehdenick einen alten Gutshof aus, den er als neues Wohndomizil, Atelier, Galerie und Veranstaltungsort nutzte. Dort entstand das Kurt-Mühlenhaupt-Museum, das Wechselausstellungen organisierte. Es ist inzwischen geschlossen und soll in Kreuzberg neu eröffnet werden. Seine auf elf Bände angelegte Autobiografie, ent-sprechend der Anzahl der Buchstaben seines Namens, konnte er nicht mehr vollenden. Sie endet 2004 mit Band X, der die Reiseerlebnisse zwischen 1970 und 1989 zum Inhalt hat. Kurt Mühlenhaupt starb 2006 im Alter von 85 Jahren in Zehdenick.

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